„Selbsthilfe-Gruppen-Moderation“ – Fortbildungs- und Intervisionsreihe für Moderator*innen in der trans* Selbsthilfe in 4 Modulen

Diese neue Fortbildungsreihe des BVT* hat als Ziel, Neulinge und alte Hasen in der Selbsthilfe zusammenzubringen, Grundlagen und aktuelle Fragestellungen zu klären und gemeinsam eine hohe Qualität in der herausfordernden trans* und nichtbinären Selbsthilfe und Gruppenmoderation zu sichern.

Selbsthilfegruppen (SHG) hatten und haben eine tragende Funktion für transgeschlechtliche, nichtbinäre und gender-nonkonforme Menschen aus den Communities. Oftmals sind sie die erste Anlaufstelle und Ort der solidarischen Begegnung für trans* Menschen. Ehrenamtliche Moderator*innen stehen oftmals vor organisatorischen Herausforderungen Präsenz- und Digitalräume anzubieten, die möglichst sicher sind für die Teilnehmenden und stärkende Erfahrungen für alle ermöglichen. In Beratungsstellen und Netzwerken bilden sich zunehmend Gruppen und Foren für die unterschiedlichsten Belange und Zielgruppen.

Die inhaltliche Arbeit ist einerseits geprägt vom Austausch zu Coming-outs und Diskriminierungserfahrungen und den daraus entstehenden psychischen und sozialen Belastungen. Andererseits gibt es einen hohen Informations- und Diskussionsbedarf zu den medizinischen Regularien (S3 Leitlinie d. AWMF, Begutachtungsanleitung des MD Bund, Psychotherapierichtlinie) und den rechtlichen Rahmenbedingungen (Umgang mit TSG, PstG, AGG, Selbstbestimmungsgesetz). Hinzu kommen vielfältige Fragestellungen zu Alltagsfragen, Beziehungen und Trennungen, Arbeitsplatzsicherheit, dem Umgang mit den eigenen Kindern und zu minderjährigen trans* Personen. Die Moderator_innen sind vielfältig gefordert, da sie in vielen Gebieten Orientierung geben wollen. Austausch und Vernetzung von Moderationen untereinander sind für den Selbsthilfe-Alltag besonders wertvoll.

Unsere Fortbildungsreihe will in vier Modulen Menschen in der wertschätzenden und sicheren Moderation von Gruppen in der Selbsthilfe sensibilisieren, weiterbilden und vernetzen, damit sie den vielfältigen und sich wandelnden Situationen im Selbsthilfe-Setting möglichst gut begegnen können. Bereits vorhandene Moderationserfahrung, Fragen und Intervisionsanliegen sind herzlich willkommen.

Die Teilnehmenden beschäftigen sich u.a. mit

  • Ihrer Rolle als Moderator*in
  • Konkreten Kommunikations- und Moderationstechniken
  • Ältere und neuere Formen von Selbsthilfeangeboten: Gruppen und Treffs in Präsenz und online, thematische Schwerpunkte, Angebote für erwachsene trans* Personen, Jugendliche und Angehörige
  • Kompetenzen und Grenzen des SHG-Settings im Hinblick auf soziale, rechtliche und medizinische (De)Transitionsanliegen
  • Organisatorischen, finanziellen und rechtlichen Rahmenbedingungen
  • Umgang mit Krisen, Belastungen und Grenzen
  • Empowerment der Gruppenmitglieder und Förderung von Gemeinschaftserfahrungen

Die erfolgreiche Teilnahme an der Fortbildung führt zu einem Zertifikat des Bundesverbandes Trans*. Die Teilnahme an allen Modulen ist Voraussetzung für den Erhalt des Zertifikates. Bei Verhinderung können einzelne Module im nächsten Durchgang nachgeholt werden.

 Inhalte der 4 Module:

„Moderation einer SHG“

03. bis 05.03.2023 Freitag 18:00 bis Sonntag 13:30 Uhr – Bildungs- und Tagungszentrum HVHS Springe e.V.

  • Einführung in die Fortbildungsreihe
  • Reflexion meine Rolle und Haltung als Moderator_in
  • Formen von Selbsthilfeangeboten: Gruppen und Treffs in Präsenz und online, thematische Schwerpunkte, Angebote für erwachsene trans* Personen, Jugendliche und Angehörige
  • Mögliche Abläufe von Gruppentreffen als Präsenzveranstaltung und online Veranstaltung
  • Moderationstechniken und Kommunikationsinstrumente für Groß- und Kleingruppen in Präsenz und online
  • Aufnahme und Verabschiedung von Gruppenmitgliedern

„Organisatorisches und Rahmenbedingungen“

31.3. bis 02.04.2023 Samstag und Sonntag ganztägig: Genaue Uhrzeiten werden noch bekannt gegeben – Online

  • Räume mieten
  • Rund ums Geld
  • Kommunikation und Datenschutz
  • Schutz der Persönlichkeitssphäre sowie Schutz vor Übergriffen

„Rund ums Transitionsanliegen“

28.-30.07.2023  Samstag und Sonntag ganztägig: Genaue Uhrzeiten werden noch bekannt gegeben – Online

  • Persönliche, soziale, rechtliche, medizinische (De)Transitionsanliegen – Updates und aktuelle Fragen
  • Meine eigene Transition und die der anderen
  • Spezielle Kompetenzen und Grenzen der Beratungsfunktion von SHGs

„Umgang mit Stress, Krisen, Konflikten“

06.-08.10.2023 Freitag 18:00 bis Sonntag 13:30 Uhr – Bildungs- und Tagungszentrum HVHS Springe e.V. Es ist Austausch mit einer Gruppe von Peer-Berater*innen geplant, die ebenfalls vor Ort sind.

  • Spezifika in der Begleitung von Minderjährigen
  • Stress- und Resilienzfaktoren erkennen
  • Stress vorbeugen und u.a. mithilfe unterstützender Körperübungen begegnen
  • Mit Krisen umgehen inkl. konkretem Notfallkoffer
  • Mit Konflikten umgehen
  • Gemeinschaft und Vernetzung fördern

Was Teilnehmende aus dem Seminar 2022 sagen

Hier kommen noch die Referenzen von den TN 2022 für die SHG-Website:
★★★★★
Ich finde, dieses Seminar ist eine gute Möglichkeit für erfahrene und anfangende SHG-Moderationen. Von der einen Seite gibt es 4 Module mit unterschiedlichen Schwerpunkten wie Transition, Förderung, eigene Grenzen usw. von der anderen Seite gibt es andere Teilnehmende mit denen man in Austauschen kommen kann, nach Ratschlag fragen usw. Ich kann auf jeden Fall sagen, dass diese Fortbildung mich viel weitergebracht hat.
★★★★★★
Ich bin deutlich sicherer in meiner Roööe als SHG-Moderation geworden. K* gibt den Teilnehmenden super hilfreiche Methoden an die Hand und schafft eine angenehme und niedrigschwellige Atmosphäre
★★★★
Mir hat es geholfen, zu erfahren wo meine Grenzen in der SHG sind und was ich wie in der SHG machen kann, um die Gruppe zu moderieren. Ideen zur Gruppenstruktur der anderen Teilnehmenden hat mich dabei bestärkt, meine eigene SHG zu verändern und das Angebot zu verbessern.
★★★★★
Die Fortbildungsreihe kann ich wärmstes empfehlen an alle, die mehr Sicherheit und Wissen wollen, um ihre Selbsthilfegruppen besser zu moderieren und zu leiten. K* ist einfühlsam auf alle unsere Fragen eingegangen. Das Thema Förderungsmöglichkeiten und Gelder beantragen fand ich besonders spannend. Ich habe Vertrauen in mich selbst und meine Kompetenzen als SHG-Moderation gewonnen.

Was Teilnehmende aus dem Seminar 2021 sagen

★★★★★ Ich gehe sehr empowert und gestärkt aus der Fortbildung, auch wenn es natürlich immer noch viele Fragezeichen gibt, aber ich hab das Gefühl, ich hab zumindest eine Ahnung, wo ich Antworten herbekomme

★★★★★ Die Fortbildung hat für mich total hilfreiche Impulse und Inputs gegeben. Ich werde mit mehr Reflexion, Struktur, Perspektiven weitergehen und konnte die einzelnen Modul direkt in meine Beratungstätigkeit integrieren.

★★★★☆ ja also, alles gut, online hat ja auch seine Vorteile, aber ich hätte mich auch gerne nochmal getroffen in einem Tagungshaus.
Ich habe viel gelernt und eine Erweiterung meines Blickes auf die Vielfältigkeit von Beratungssituationen bekommen. Die Möglichkeit Fragen zu stellen und direkt qualifizierte Antwort zu erhalten, fand ich wertvoll.

★★★★★ Eine sehr vielfältige Fortbildung mit zwei engagierten Leitenden, von denen ich inhaltlich und durch Beobachtung viel lernen konnte. Sowohl gut als Einstieg, als auch zur Reflexion und Weiterbildung.

★★★★☆ Die Weiterbildung deckt eine große Bandbreite an relevanten Themen ab, wirft die zentralen Reflexionsfragen auf und bietet Möglichkeiten zu Peer-Austausch und Vernetzung. Angehende und bereits aktive Berater*innen und Gruppenmoderierende erhalten eine Vielzahl an Ressourcen und Impulsen, um sich auf ihr Engagement gut vorzubereiten bzw. dies zu reflektieren und im Hinblick auf Professionalität und Selbstfürsorge weiterzuentwickeln.

★★★★★ Die Fortbildungen haben mir sehr viel Spaß gemacht und ich hab viel neues gelernt. Besonders cool war es so in der Auseinandersetzung mit dem Team zu sein.

Termin/e:

Modul I: 03.03. – 05.03.2023

Modul II: 31.03. – 02.04.2023

Modul III: 28.07. – 30.07.2023

Modul IV: 06.10. – 08.10.2023

Ort:

Bildungs- und Tagungszentrum HVHS Springe e.V.
und online via Zoom

Leitung:

Entwicklung, Organisation und Durchführung der Fortbildungsreihe

K* Stern (ohne Pronomen), Einzel- und Beziehungstherapeutische Praxis für queere, trans*, nichtbinäre Menschen in Hamburg (HeilprG) und online. Mehrjährige Erfahrung in der professionellen Trans*Beratung für Trans*Recht e.V. und für das Magnus-Hirschfeld-Centrum Hamburg. Seminare, Fortbildungen und Supervision im Themenfeld geschlechtliche Vielfalt und körperorientierte Resilienzansätze für LGBTIQA+, insbesondere trans* und nichtbinäre Menschen. K* Stern stellt bei der Arbeit mit Gruppen(Moderationen) sowohl agile Arbeitsweisen als auch langjährige Moderationserfahrung in Gruppen zur Verfügung.

Mehr Informationen und aktuelle Veröffentlichungen unter www.praxis-kstern.de

Anmeldung:

Wenn Sie sich für die Fortbildung anmelden möchten, füllen Sie bitte den Anmeldebogen aus und senden diesen per Mail an anmeldung@bv-trans.de oder per Post an folgende Adresse:

Bundesverband Trans*
Prinzregentenstraße 84
10717 Berlin

Nach Eingang dieses Formulars erhalten Sie eine Bestätigung per E-Mail und eine Rechnung mit der Bitte, den Teilnahmebeitrag zu überweisen. Erst mit dem Eingang des Teilnahmebeitrages wird die Anmeldung wirksam. Ist kein Platz mehr frei, erfolgt umgehend eine Benachrichtigung.

Teilnahme­gebühr:

Teilnahmegebühr: 300€ für die komplette Reihe, einschließlich Seminargebühren, Übernachtung und Vollverpflegung. Die Teilnahmegebühr ist umsatzsteuerfrei gemäß § 4 Nr. 22 a UStG. Die Buchung von einzelnen Modulen ist nicht möglich. Die Teilnahme an allen Modulen ist Voraussetzung für den Erhalt des Zertifikates. Bei Verhinderung können einzelne Module im nächsten Durchgang nachgeholt werden.

Zielgruppe:
Die Fortbildungsreihe richtet sich sowohl an Menschen, die bereits Selbsthilfe-Angebote moderieren, als auch an angehende Selbsthilfe-Moderationen. Das Ziel ist, dass Menschen nach dem Besuch der Fortbildung eine Selbsthilfegruppe (noch) kompetenter moderieren können, für aktuelle Fragestellungen gewappnet sind und in gemeinsamer Vernetzung langfristigeine hohe Qualität in der herausfordernden trans* und nichtbinären Selbsthilfe sichern können.