Selbstbestimmung bei minderjährigen trans* Personen – Perspektiven, Kontroversen und Erfahrungen

Trans* und nicht-binäre Kinder und Jugendliche outen sich heute in jüngeren Jahren als noch vor einiger Zeit. Das ist eine positive Entwicklung, weil es Lebensperspektiven erweitert und häufig zur mentalen Gesundheit beiträgt. Das Wissen und Bewusstsein über geschlechtliche Vielfalt im Kita- oder Schulalter nehmen zu. Dennoch begegnen trans* und nicht-binären Kindern und Jugendlichen an vielen Stellen Unverständnis, Mobbing und Ausgrenzung. In den Medien wird ihre Lebensrealität weiterhin vielfach verzerrt dargestellt. Erzählungen wie beispielsweise von „Trans* als Trend“ vermitteln, dass sich Jugendliche aus einer Laune heraus als trans* outen würden. Gerade mit Blick auf das geplante Selbstbestimmungsgesetz häufen sich Relativierungen, Dramatisierungen und Abwertungen, um minderjährigen trans* Personen die Kompetenz und das Recht auf eine selbstbestimmte Änderung des Geschlechtseintrags abzusprechen.

Diese aufgeladene Debatte nehmen wir zum Anlass, um über die Lebensrealitäten von trans* Kindern und Jugendlichen zu sprechen. Aus Perspektive des Rechts, der Wohlfahrt und der Selbstvertretung wird die Frage beleuchtet, was es in Zukunft braucht, um Diskriminierung gegenüber minderjährigen trans* Personen abzubauen und deren Grundrechte zu schützen. Es wird darüber diskutiert, wie eine selbstbestimmte Änderung des Vornamens und Geschlechtseintrags zur Selbstfindung und Validierung beiträgt und zudem ein wirksamer und häufig dringend notwendiger Diskriminierungsschutz sein kann.

Ablauf

14:00 Uhr Willkommen und Ausblick: Moderation: Mari Günther & Kalle Hümpfner, Bundesverband Trans*

  • 14:05 Uhr Grußwort durch Sven Lehmann (Queerbeauftragter der Bundesregierung)
  • 14:10 Uhr Rechtliche Grundlagen der geschlechtlichen Selbstbestimmung für Jugendliche: Susanna Roßbach (Deutscher Juristinnenbund)
  • 14:30 Uhr Geschlechtliche Vielfalt in der Wohlfahrt – Schwerpunkt: Kinder- und Jugendhilfe: Katrin Frank & Juliane Meinhold (Paritätischer Gesamtverband)
  • 14:50 Uhr #WirRedenMit – Kurzvorstellung der Kampagne: Yan Zirke (Bundesverband Trans*, Jugendprojekt ‚Trans* – ja und?!‘)
  • 15:10 Uhr Fragen und Anmerkungen zu den Inputs

15:30Uhr PAUSE

  • 15:45 Uhr Selbstbestimmung für minderjährige trans* Personen! – Forderungen, Erfahrungen und Perspektiven (Podiumsgespräch)
    • Crescencia Jiménez (Aktivist*in)
    • Emma Kohler (Initiatorin der Kampagne #Selbstbestimmung2022 – TSG abschaffen)
    • Béla Krell (communitybasierte Beratung, Rosa Hilfe Freiburg e.V.)
    • Sabine Maur (Präsidentin der Psychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz)
    • Katrin Reiner (Trans-Kinder-Netz/Trakine)
    • Susanna Roßbach (Deutscher Juristinnenbund)

16:55 Uhr Verabschiedung und Abschluss

Hier können Sie die Einladung im PDF-Format herunterladen.

Wir behalten uns vor, Personen, die extrem rechten Parteien oder Organisationen angehören, der extrem rechten Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische, queerfeindliche und/oder transfeindliche oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind oder in Erscheinung treten, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.

Termin/e:

Dienstag, 13.09.2022, 14:00 – 17:00 Uhr

Ort:

Online über Zoom

Leitung:

Das Treffen wird durch den BVT* (Bundesverband Trans*) angeboten. Die Moderation übernehmen Mari Günther & Kalle Hümpfner.

Anmeldung:

Wir freuen uns auf eine anregende Veranstaltung und bitten um Anmeldung per Mail bis einschließlich 12.09.22 um 12 Uhr unter anmeldung@bv-trans.de

Bitte beachten Sie, dass die Anzahl der Teilnehmer*innen für diese Veranstaltung unbegrenzt ist. Daher erfolgt keine Versendung einer Anmeldebestätigung. Der Zugangslink wird direkt am Veranstaltungstag verschickt.

Teilnahme­gebühr:

Kostenlos.

Zielgruppe:
Diese Online-Veranstaltung richtet sich an alle Interessierten, die bereits direkt mit trans* Kindern oder Jugendlichen arbeiten, die sich zu diesem Themenfeld gern weiterbilden möchten oder als Verband, regionale Initiative oder Einzelperson in der angesprochenen Debatte nach einer Positionierung suchen.